Montag, 24. März 2008

Welten durch bummeln

Freitag, 22.3.08 Tena, Ecuador
Wie fast jeden Reisenden hat auch mich der Duft von unbekanntem, das es zu entdecken gilt, umschmeichelt und in seinen Bann gezogen. Im Zuge meiner Reise mache ich gegenwaertig Zwischenstopp in Tena, der Stadt im Dschungel. Tena selber ist laut, dreckig und architektonisch gesehen kein Geniestreich.
Allerdings liegt die Hauptstadt der Provinz Napu eingebettet zwischen paradisischen Primaerwaeldern glasklaren Fluessen und Wasserfaellen. Tena ist Dreh und Angelpunkt fuer saemtliche Dschungeltouren und anderen Aktivitaeten, die das Touristenherz begehrt. Dabei gilt es zu beruecksichtigen, dass Touristen streng zu unterscheiden sind von Backpackern, da zweitere an chronischem Geldmangel leiden und nie mit Touristenprogrammen, sondern immer auf eigene Faust unterwegs sind. Backpacker erkennt man an ihrem haeufig skurrilen Erscheinungsbild. Nicht selten sind sie mit Plastiktueten auf dem Kopf anzutreffen, aufgrund der wohl etwas spartanischen Kleiderausruestung
Da ich als angehende Volontaerin das selbe Schicksal teile, ging es fuer uns mit Schlafsackbeuteln, als Reiserucksack umfunktioniert, auf Erkundungsmarsch zu den Wasserfaellen in der naechstliegenden Ortschaft.
Der Weg dorthin offenbarte sich , als eine einzige schlamige Rutschpartie, in deren Verlauf mir einige Bodenkontakte zu Teil wurden. An der Spitze angekommen wurden wir mit einer unbeschreiblichen Sicht auf die Wasserfaelle, mitten in der unberuehrten Dschungellandschaft, fuer alle Strapazen entlohnt.
Ein magischer Moment, in dem wir Weltenbummler ploetzlich in allen Sprachen schweigen konnten.
Fuer die anwesenden Einheimischen schien das ein ganz alltaeglicher Anblick zu sein.Waehrend wir besonnen das Naturschauspiel beobachteten, wuschen die Ecuadorianer in aller Seelenruhe saemtliche schmutzige Unterwaesche sowie alle zugehoerigen Kleidungsstuecke ihrer Tracht in dem Gebirgsbach. Dabei liessen sie sich weder von unserem seltsamen Aufzug noch von den aufblitzenden Kameras beirren.
Nachdem wir uns alle gebadet hatten, wagten wir wieder den Abstieg, den wir dann fast nur noch auf dem Hosenboden rutschend bestritten. Dreckig waren wir ja eh von oben bis unten und ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich bekanntlich ja recht ungeniert.

Wieder im Hostal angekommen, gingen wir zu unserer ueblichen Beschaeftigung ueber, faulenzen. Eine Disziplin, die fast jeder Reisende beherrscht und in der wir uns gegenseitig zu uebertrumpfen versuchen. Dabei geht es darum jede koerperliche Aktivitaet auf ein Minimum herunter zu fahren, so wie es sich viele Tiere waehrend der Winterstarre zu eigen machen. Die Tiere sparen somit Energie, wir Backpacker auch. Die brauchen wir auch , denn hier in Ecuador kann das naechste Abenteuer schon hinter jeder Ecke lauern.

Yalda-Hannah Franzen

Das ist mein erster Bericht, so wie er im Spiegel-online erscheint.

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nachtelfe - 24. Mär, 23:39

schön

yalda, dein text ist soo schön. ich denke, das erlebte ist dementsprechend auch schön. hmm, wie ist eigentlich ostern in ecuador? hast du davon was mitbekommen? bestimmt bunter als hier. war in mecklenburg, wir hatten schneestürme ...

ich wünsche dir ne klasse zeit, du bist nich mehr in otavalo... schon auf dem weg zum projekt? bin immer noch am daumendrücken :) und schweigt nicht nur in allen sprachen, sondern schreibt und erlebt weiter so ecuador. hab dich lieb. babs. drück dich ganz doll. lange nachricht kommt bald.

feinerherrzog - 27. Mär, 14:29

Durch deinen Bericht konnte ich mich richtig ins Jungel-feeling hineinversetzen. Als du die Aussicht beschrieben hast wurde ich sofort an einen Tag erinnert, wo wir hier letztens nen Berg (ebenfalls nebst Sicht auf einen Wasserfall) erklommen hatten. So war mir ein zwar voellig anderes, aber doch aehnlich erhabenes (bestimmt weniger wild-exotisches) Bild vor Augen.

Hoffentlich bist du im neuen Projekt sehr gluecklich.
Wohl mit weniger Zeit fuer Winterstarre, aber mit sogar mehr Action verbunden?
Achso Ist die Adresse noch aktuell?
Dein Rich

fraeuleinvonwelt - 28. Mär, 15:35

klaro, klaro und post ist sehr erwuenscht.
lisali - 27. Mär, 23:03

Hey Yalda dein Bericht ist sooo schön- beschreibe mal weiterhin so toll alles, was dir begegnet und was du erlebst!!!!
Bin momentan viel am Arbeiten und am Zukunftsplanen;)
Ich dachte unsere Gruppen- Schwedenreise wäre zwischen dem 10 und 20. September gut- was meinst du?
Kuss,
die Lisa

fraeuleinvonwelt - 28. Mär, 15:34

hoert sich super an. ich freu mich total drauf. vom sueden in den Norden. Wundervoll. ich umarme dich ganz doll. deine yalda
nachtelfe - 7. Apr, 16:53

vieelen lieben dank

hab grad deine mail gelesen und du hast meine laune so gerettet, sorry bin grad bisschen angefressen. hatte sport bei johannsen und es war aaaaaah grausam. in seiner "praxis-prüfung" haben alle mädchen 3- und schlechter bekommen. in badminton, wegen fehlender kraft usw... jaja. es ist total dämlich sich wegen sowas aufzuregen, aber wir waren alle etwas aufgebracht.
freu mich sehr über die fotos und deine mail. machs gut und viel spaß in ecuador. küsschen, babs.

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